Freitag, 23. Mai 2008

Dauerbrenner Projektmanagement

Beim Stichwort Projektmanagement erinnere ich mich immer wieder an eine Karikatur, die seit einiger Zeit im Internet herumgeboten wird und die mit aller Deutlichkeit die vielfältigen Probleme darzustellen vermag, die sich im Kontext von Projekten ergeben (können):
Ich glaube, ausnahmslos alle Menschen, denen ich diese Karikatur je gezeigt habe, mussten nach dem ersten Lachen bestätigen, dass Projekte "genau so" ablaufen würden und dass sie absolut vergleichbare Erfahrungen gemacht hätten. Doch woran liegt das? Mangelnde Ausbildung? Unzureichende Gewichtung der Thematik in Ausbildungsgängen? Ich denke nicht, gehören Organisationslehre und Projektmanagement heute doch meist zu den Grundlagenmodulen jedes praxisorientierten Studiengangs. Die Schwierigkeiten liegen meiner Ansicht nach aber in den folgenden Bereichen:
  • Viele Leute - auch wenn sie durchaus Führungsverantwortung tragen - sind nur gelegentlich mit Projekten konfrontiert. Dadurch ist es schwierig, sich den nötigen Erfahrungshintergrund aufzubauen und eine gesunde Routine bezügl. auch in Projekten wiederkehrender Elemente zu entwickeln.
  • Dadurch dass Projekte "neu" und "einmalig" sind, ist der mögliche Erfahrungsanteil immer erheblich geringer bzw. ist der Anteil an Unbekanntem und Unvorhergesehenem bedeutend grösser als bei wiederkehrenden Arbeiten, die zum Tagesgeschäft gehören.
  • Dieser Umstand erschwert weiterhin die Übertragbarkeit der in den Ausbildungen erworbenen theoretischen Grundlagen auf die Realität in der Praxis.
  • Schliesslich sind professionelles Knowhow und entsprechende Erfahrungswerte gerade im beruflichen Umfeld unseres CAS-Kurses, also Bildung/Soziales, noch unterentwickelt und es besteht ein gewisser Nachholbedarf.
So gesehen ist es sicherlich richtig und wichtig, die Abschlussprojektarbeit mit einem fachlich kompetenten Input bezüglich Projektmanagement zu unterstützen und zu begleiten. Wie unterschiedlich Projekte angepackt werden können, wurde anlässlich der Präsentationen zum Zwischenstand der Projektarbeiten mehr als deutlich, und manch ein Schwachpunkt zeigte Parallelen zu den in der vorangestellten Karikatur dokumentierten Beispielen.

1 Kommentar:

Andrea hat gesagt…

lieber Gusti
entschuldige bitte die späte Rückmeldung.
Ich bin davon überzeugt, dass Projektleiter genügend Kenntnisse über Projektmanagement haben. Daran liegt es nicht, dass Projektauftrag und Projektergebnis sich unterscheiden (s. Karikatur).
Meine Erfahrung ist es, dass ein Projektauftrag unterschiedlich ausgelegt wird. Ich verstehe etwas andres darunter, als der Auftraggeber. Entweder ist dieser oder ich dann enttäuscht, wenn die Rückmeldung über den Verlauf oder das Ergebnis kritisch sind. Ich für mich bin in der Regel zufrieden mit dem Projektverlauf oder den Ergebnissen, merke dann bei der Kommunikation mit dem Auftraggeber, dass meine Vorgehensweise nicht der Denk- oder Arbeitsweise meines Gegenüber entspricht. In solchen Situationen hilft es sich immer wieder auszutauschen.
Mir hat der Input vor allem geholfen, die Arbeitsweise meiner Arbeitgeber besser zu verstehen.

deine Tandempartnerin Andrea